Protokolle zur Hefetransformation
Einleitung
Hefen gelten als Modellsysteme für eukaryotische Studien, da sie ein schnelles Wachstum aufweisen und über dispergierte Zellen verfügen. Außerdem lassen sich Hefezellen mit der Stempeltechnik relativ leicht vermehren und Mutanten isolieren. Darüber hinaus verfügen sie über ein gut definiertes genetisches System. Vor allem aber verfügen Hefen über ein äußerst vielseitiges DNA-Transformationssystem, das effektiv für die Proteinherstellung genutzt werden kann.
Hefetransformation
Protokoll zur Hefetransformation
Protokollüberblick
Die LiAc-Transformationsmethode umfasst drei Hauptschritte: Vorbereitung kompetenter Hefezellen, Transformation mit Plasmid-DNA und anschließendes Ausbringen zur Selektion der Transformanten. Hefetransformanten werden in der Regel mit Hilfe von auxotrophen Markern selektiert; daher wird für das Screening von Transformanten das entsprechende synthetische Ausfallmedium verwendet.
Benötigte Reagenzien:
Stammlösungen
50 % Polyethylenglykol-Lösung (Molgewicht ~36.500)
1 M Tris-HCl und 0,2 M EDTA, pH 8,0 (TE-Puffer) (Bestellnummer T9285)
1 M Lithiumacetat, pH 7,5 (Bestellnummer L4158)
1x TE-LiAc-Lösung
10 mM Tris-HCl, pH 8,0, mit 1 mM EDTA und 0,1 M Lithiumacetat
PEG-TE-LiAc-Lösung
40 % PEG in 10 mM Tris-HCl, pH 8,0, mit 1 mM EDTA und 0,1 M Lithiumacetat
Hefetransformation
- Platten mit YPD und vollsynthetischem (SC) Ausfallmedium vorbereiten und separat autoklavieren (Tabellen 1 und 2).
- Hefezellen von den Platten in 20 ml YPD-Medium in einem sterilen 100-mL-Kolben inokulieren.
- Über Nacht unter Schütteln wachsen lassen.
- Zellen aus vorgenannter Kultur in 100 ml YPD-Medium verdünnen, bis die OD600 0,3 beträgt
- Zellen vorsichtig pelletieren.
- In 7-8 ml 1x TE-LiAc-Lösung resuspendieren und bei 23 °C 1–1,5 Stunden rotieren lassen.
- 10 µl von 10 mg/ml Lachshoden-DNA (Bestellnummer D9156) in sterile Mikrozentrifugenröhrchen geben, die für die Transformation bestimmt sind, und in ein Röhrchen für die Negativkontrolle.
- 0,1 µg Hefeplasmid-DNA (die untersucht werden soll) in jedes Röhrchen und 100 µl kompetente Zellen in jedes Röhrchen geben und dann vortexen.
- 600 µl der frisch hergestellten PEG-TE-LiAc-Lösung zugeben, vortexen und 30 Minuten bei 30 °C unter Schütteln inkubieren.
- Optional – DMSO (Bestellnummer D8418) kann zu 10 % (v/v) zugegeben werden; anschließend erfolgt ein Hitzeschock über 15 Minuten bei 42 °C.
- 3 Sekunden schleudern, die Zellen in sterilem Wasser resuspendieren und mit einem geeigneten vollsynthetischen (SC) Ausfallmedium ausbringen.
Hinweis: Siehe Wachstumsprotokolle für das Ausbringen von Hefen und den nachstehenden Abschnitt zur Isolierung von Transformanten.
Isolierung von Hefetransformanten
Hefetransformanten werden in der Regel mit dem URA3-Komplementationsverfahren ausgewählt. Darüber hinaus können auch Techniken, in denen Aminosäuren für die Komplementierung verwendet wird, und Blau-Weiß-Screening-Verfahren eingesetzt werden.
Bei der URA3-basierten Selektionstechnik enthält die Plasmid-DNA eine normale Kopie des URA3-Gens der Hefe sowie den URA3-Promoter, während dem mutierten Hefestamm das URA3-Allel fehlt. Die mit dem Plasmid transformierten Hefezellen verfügen somit über eine funktionelle Kopie des URA3-Gens, die es ihnen ermöglicht, auf synthetischen Hefe-Ausfallmedium-Supplementen ohne Uracil (Bestellnummer Y1501) zu wachsen.
Abbildung 1.Hefetransformation
Literatur
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