G3272

Guanidin -hydrochlorid

for molecular biology, ≥99%

• Synonym(e): Aminomethanamidin -hydrochlorid, Guanidiniumchlorid
• Lineare Formel: NH₂C(=NH)NH₂ · HCl
• CAS-Nummer: 50-01-1
• Molekulargewicht: 95.53
• Beilstein: 3591990
• EG-Nummer: 200-002-3
• MDL-Nummer: MFCD00013026
• UNSPSC-Code: 12352107
• PubChem Substanz-ID: 24895119
• NACRES: NA.31

Eigenschaften

• Biologische Quelle: synthetic (organic)
• Qualitätsniveau: 400
• Qualität: for molecular biology
• Assay: ≥99%
• Form: crystalline powder
• Lagerbedingungen: (Tightly closed. Dry. )
• Methode(n): RNA extraction: suitable
• Verunreinigungen: ≤0.3% water (Karl Fischer)
• Farbe: white
• pH-Wert: (25 °C, 4.6 - 6/573 g/L)
• mp (Schmelzpunkt): 180-185 °C (lit.)
• Löslichkeit: H₂O: 6 M, clear, colorless
• Dichte: 1.3 g/cm³ (lit.)
• Kationenspuren: Pb: ≤5 ppm
• UV-Absorption: λ: 260 nm A_max: ≤0.10; λ: 290 nm A_max: ≤0.05
• Fremdaktivität: DNase, RNase, none detected
• SMILES String: Cl[H].NC(N)=N
• InChI: 1S/CH5N3.ClH/c2-1(3)4;/h(H5,2,3,4);1H
• InChIKey: PJJJBBJSCAKJQF-UHFFFAOYSA-N
• Angaben zum Gen: human ... KCNA1(3736) , KCNA10(3744) , KCNA2(3737) , KCNA3(3738) , KCNA4(3739) , KCNA5(3741) , KCNA6(3742) , KCNA7(3743) , KCNB1(3745) , KCNB2(9312) , KCNC1(3746) , KCNC2(3747) , KCNC3(3748) , KCNC4(3749) , KCND1(3750) , KCND2(3751) , KCND3(3752) , KCNF1(3754) , KCNG1(3755) , KCNG2(26251) , KCNG3(170850) , KCNG4(93107) , KCNH1(3756) , KCNH2(3757) , KCNH3(23416) , KCNH4(23415) , KCNH5(27133) , KCNH6(81033) , KCNH7(90134) , KCNH8(131096) , KCNQ1(3784) , KCNQ2(3785) , KCNQ3(3786) , KCNQ4(9132) , KCNQ5(56479) , KCNS1(3787) , KCNS2(3788) , KCNS3(3790) , KCNV1(27012) , KCNV2(169522)

Beschreibung

Allgemeine Beschreibung

Guanidin-Hydrochlorid, auch bekannt als Aminoformamidin-Hydrochlorid, ist eine vielseitige Verbindung, die in der Molekularbiologie und biochemischen Forschung vielfach eingesetzt wird. Als stark chaotropes Mittel bricht es Protein- und Nukleinsäurestrukturen auf, was es für die Aufreinigung von Proteinen und insbesondere der mRNA, von unschätzbarem Wert macht. Seine denaturierenden Fähigkeiten reichen bis zur Entfaltung von Proteinen, unterstützen deren Aufreinigung und anschließende Neufaltung und können sogar denaturierte unlösliche Proteine in höheren Konzentrationen lösen.

Bei niedrigeren Konzentrationen zeigt Guanidin-Hydrochlorid eine einzigartige Wirkung, die die Neufaltung denaturierter Proteine fördert und die enzymatische Aktivität wiederherstellt. Diese Eigenschaft ist vorteilhaft für Protein-Renaturierungsstudien. Bei der RNA-Extraktion wirkt Guanidin-Hydrochlorid als starkes Denaturierungsmittel, das Zellstrukturen aufbricht und RNA-Enzyme inaktiviert, wodurch die Integrität der extrahierten RNA sichergestellt wird. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Guanidin-Hydrochlorid eine vielseitige Verbindung ist, die in Studien zur Proteinaufreinigung, Nukleinsäureisolierung und Proteinneufaltung eingesetzt wird und ihren vielschichtigen Nutzen in der Molekularbiologie und biochemischen Forschung zeigt.

Anwendung

Guanidinhydrochlorid wird verwendet:

• als Komponente des Extraktionspuffers zum Extrahieren von Proteoglykanen
• bei der Extraktion während der Proteinfraktionierung von ATDC5-Zelllinien
• als chemischer Zusatzstoff für die Untersuchung seines effektiven Extinktionsspektrums bei strukturellen Analysen
• für die Inkubation des Chips zur Freisetzung des Prostata-spezifischen Antigens und für die Aptamer-Regeneration
• als Komponente der 2,4-Dinitrophenylhydrazin (DNPH)-Lösung zum Nachweis von Proteincarbonylen durch Untersuchung der Proteincarbonylierung
• bei der RNA-Isolierung zum Trennen von Nukleoproteinen und für die RNase-Hemmung

Stark chaotropes Mittel zur Denaturierung und nachfolgenden Neufaltung von Proteinen. Dieses starke Denaturierungsmittel kann unlösliche oder denaturierte Proteine, wie z. B. Einschlusskörper, lösen. Dies kann als erster Schritt bei der Neufaltung von Proteinen oder Enzymen in ihre aktive Form eingesetzt werden. Harnstoff und Dithiothreitol (DTT) sind ggf. auch erforderlich.

Biochem./physiol. Wirkung

Guanidinhydrochlorid (GuHCl) ist ein kleines hydroskopisches Molekül. Es spielt eine Rolle bei der In-vivo-Hemmung der Adenosintriphosphatase (ATPase)-Aktivität des Hitzeschockproteins 104 (Hsp104). Es ist ein potentes Denaturierungsmittel und inaktiviert verschiedene Enzyme und Proteine. GuHCl kann Aminoacylase und Papain inaktivieren. Es ist an der Auffaltung und Inaktivierung von alkalischer Phosphatase in Haliotis diversicolor beteiligt. In höheren Konzentrationen ist GuHCl an der Inaktivierung von Viren, beispielsweise des Herpes-Simplex-Virus 1 (HSV-1), beteiligt.

Leistungsmerkmale und Vorteile

• Vielseitig einsetzbares Tensid für Ihre Forschung in den Bereichen Zellbiologie und Biochemie
• Geeignet für empfindliche molekularbiologische Anwendungen
• Frei von Exonuklease, DNase und RNase
• In Tests bestätigte niedrige Schwermetallkontamination zur Sicherstellung der Eignung für verschiedene Anwendungen

Vorsicht

Kann bei der Lagerung agglomerieren. Die Qualität des Produkts wird dadurch jedoch scheinbar nicht beeinträchtigt und aus dem frei fließenden und klumpigen Guanidinhydrochlorid hergestellte Lösungen erscheinen identisch.

Angaben zur Herstellung

Zur Herstellung einer 8 M Lösung in Wasser muss die Lösung etwa 30 Minuten auf 35 °C erwärmt werden.
Die maximale Löslichkeit von Guanidinhydrochlorid in Wasser bei Raumtemperatur beträgt ca. 6 M.

Sonstige Hinweise

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Sicherheitshinweise

• Piktogramme: GHS07
• Signalwort: Warning
• H-Sätze: H302 + H332,H315,H319
• P-Sätze: P261 - P264 - P301 + P312 - P302 + P352 - P304 + P340 + P312 - P305 + P351 + P338
• Gefahreneinstufungen: Acute Tox. 4 Inhalation - Acute Tox. 4 Oral - Eye Irrit. 2 - Skin Irrit. 2
• Lagerklassenschlüssel: 11 - Combustible Solids
• WGK: WGK 1
• Flammpunkt (°F): Not applicable
• Flammpunkt (°C): Not applicable
• Persönliche Schutzausrüstung: dust mask type N95 (US), Eyeshields, Faceshields, Gloves