Wie wir unsere Umweltauswirkungen und unsere Wertschöpfungskette adressieren
„Scope 3“ umfasst insgesamt 15 Kategorien und bezieht sich auf unsere der Produktion vor- und nachgelagerten Wertschöpfungsketten. Die Kategorien beziehen sich zum Beispiel auf eingekaufte Waren, einschließlich der Gewinnung und Herstellung sowie des Transports von Rohstoffen. Unter Scope 3 fallen auch Emissionen aus Logistik, Geschäftsreisen, Pendelverkehr der Mitarbeitenden, Abfallerzeugung wie auch Produktnutzung und -entsorgung.
Infografik aller von einem Unternehmen verursachten Scope-1-, 2- und 3-Emissionen.
DEKARBONISIERUNG DER LIEFERKETTE
Eine wesentliche Zielsetzung unserer Nachhaltigkeitsstrategie ist es, unsere Lieferkette transparent zu machen und ein Verständnis für die damit verbundenen Risiken und Chancen zu schaffen. 75 % unserer Scope-3-Emissionen stammen aus der Lieferkette – als Bestandteil der Waren und Dienstleistungen, die wir einkaufen.
Aus diesem Grund richten wir ein besonderes Augenmerk auf die Reduzierung von Emissionen innerhalb der Lieferkette. Worauf wir uns schwerpunktmäßig konzentrieren:
- Zusammenarbeit mit unseren Zulieferern hinsichtlich ihrer eigenen Anstrengungen in den Bereichen erneuerbare Energien und Dekarbonisierung.
- Bewertung der von uns bei der Herstellung verwendeten Materialien im Hinblick auf emissionsarme Alternativen.
- An unserem Standort Kankakee im US-Bundesstaat Illinois stellen wir unseren Herstellungsprozess auf die Verwendung von biobasierten Alternativen um, um die Nachhaltigkeit unserer Produkte zu erhöhen und die Scope-3-Emissionen für unsere chemischen Prozesse zu reduzieren.
- Verbesserung der Materialeffizienz und der Prozessausbeute.
Um sicherzustellen, dass wir beim Produktdesign und bei der Herstellung möglichst fundierte Entscheidungen treffen können, und unsere Lieferkette transparenter zu machen, erweitern wir den Bestand an Informationen von unseren Zulieferern zu den an uns verkauften Materialien, z. B. in Bezug auf den Recyclinganteil, die Herkunft nachwachsender Rohstoffe, Materialzusammensetzung sowie Gewichts- und Maßangaben, um nur einige Beispiele zu nennen. Damit wollen wir eine in der Branche führende nachhaltigkeitsbezogene Transparenz in Bezug auf unsere Produkte bieten.
DEKARBONISIERUNG DER LOGISTIK
Im Jahr 2023 haben wir unser Projekt „Mode Shift“ auf den Weg gebracht, um über 150 Handelsrouten in sechs der weltweit größten Vertriebszentren von Luft- auf Seefracht umzustellen.
Wir dekarbonisieren unsere Logistik, indem wir von Luft- auf Seefracht und von Luft- auf Straßenfracht umstellen, Möglichkeiten der Routenoptimierung ausloten und, wo möglich, regional beschaffen und produzieren.
Im Jahr 2023 haben wir mit der weltweiten Einführung unseres Projekts „Mode Shift“ begonnen. Ziel ist es, an sechs Hauptvertriebsstandorten und auf mehr als 150 Handelsrouten statt Luftfracht verstärkt Seefracht zu nutzen.
Was wir durch das Projekt erreichen wollen:
- Robustere Lieferketten durch die Entwicklung eines verbesserten Netzwerks für die Seefracht mit Luftfracht als Backup.
- Erhöhung der regionalen Produktverfügbarkeit, um längere Vorlaufzeiten bei der Seefracht zu berücksichtigen, was zu einer Verbesserung der Servicelevels für Lagerbestände führen kann.
- Einsparung von jährlich mehr als 30.000 Tonnen CO2.
VERANTWORTUNGSVOLLE BESCHAFFUNG
Nachhaltiges Handeln ist heute mehr denn je ein entscheidender Faktor für den künftigen Geschäftserfolg. Bei Merck ist das verantwortungsvolle Führen unserer Geschäfte tief in unserer DNA und Unternehmenskultur verwurzelt. Bis 2030 wollen wir Nachhaltigkeit in allen unseren Wertschöpfungsketten verankern. Um dieser Selbstverpflichtung in vollem Umfang nachzukommen, beziehen wir Qualität, Wettbewerbsfähigkeit sowie soziale und ökologische Aspekte in unser Lieferantenmanagement ein. Unsere Erwartungen an unsere Lieferanten und an Dritte sind in unserem Verhaltenskodex für Lieferanten festgeschrieben.
Außerdem befassen wir uns mit der Bewertung und Vermeidung von Risiken innerhalb der Lieferkette, die sich aus der Beschaffung von Rohstoffen ergeben, die Mineralien aus Konfliktgebieten enthalten oder pflanzlichen bzw. tierischen Ursprungs sind. Großen Wert legen wir auch darauf, dass die von uns beschafften Materialien weder mit Menschenrechtsverletzungen noch mit Zwangsarbeit in irgendeiner Weise in Verbindung stehen.
PRODUCT CARBON FOOTPRINT – DER CO2-FUSSABDRUCK EINES PRODUKTS
Der Product Carbon Footprint (PCF) ist ein Maß, anhand dessen die Treibhausgasemissionen eines Produkts gemessen werden können, die vor und während dessen Herstellung entstehen (Prinzip „Cradle-to-Gate“). Inbegriffen sind hierbei alle Emissionen, die mit einem hergestellten Produkt einhergehen, und zwar bis zu dem Zeitpunkt, an dem es unser Lager verlässt und an einen Kunden versandt wird. Der PCF schließt die in den Rohstoffen des Produkts steckenden Emissionen, die Emissionen aus der Produktion und die Emissionen aus dem werksübergreifenden Transport ein.
Im Jahr 2022 entwickelten wir einen Teil-CO2-Fußabdruck für alle verkauften Produkte, mit Schwerpunkt auf der Erfassung und Zuordnung unserer Scope-1- und Scope-2-Emissionen. Unser Ziel ist es, bis 2030 für das gesamte Portfolio einen lückenlosen PCF nach dem Prinzip „Cradle-to-Gate“ bereitzustellen.
Wir sind dabei, eine Pilotlösung zur Berechnung des Cradle-to-Gate-PCF der von uns verkauften Produkte zu implementieren, und planen, unseren Kunden die Ergebnisse für ausgewählte Produkte bereits ab 2026 schrittweise zur Verfügung zu stellen.
Indem wir alle Teilbereiche unserer Wertschöpfungskette berücksichtigen, reduzieren wir nicht nur die Auswirkungen unserer Lieferkette und betrieblichen Abläufe, sondern auch die Auswirkungen der von uns verkauften Produkte, was wiederum zu geringeren Emissionen auf Seiten unserer Kunden führt.
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