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Terpene in Cannabis: Profil und Bedeutung

Die Profilerstellung von Terpenen in Cannabis zur Bestimmung der Reinheit, Qualität und Identität von Cannabissorten mittels GC-MS unter Einhaltung gesetzlicher und behördlicher Vorschriften.

Die Erstellung von Terpenprofilen ist von grundlegender Bedeutung für den Nachweis der Identität und medizinischen Wirksamkeit von Cannabissorten oder -stämmen. Terpene sind mit charakteristischem Geruch und ausgeprägten organoleptischen Eigenschaften die organischen Hauptbestandteile von Cannabisharzen und ätherischen Ölen. Terpene bestehen aus flüchtigen und halbflüchtigen Kombinationen von C5 Isopren-Untereinheiten und sollen die therapeutischen Wirkungen von Cannabinoiden durch einen "Entourage-Effekt" synergistisch verstärken. Da sich Art und Menge der Terpene zwischen den genetischen Linien von Cannabis wie Cannabis sativa, Cannabis indica und Cannabis ruderalis unterscheiden, sind robuste Analysemethoden und Standards für die Identifizierung der Sorten und die wissenschaftliche Validierung ihrer medizinischen und pharmakologischen Eigenschaften gefragt. 


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RECHTLICHE UND REGULATORISCHE ANFORDERUNGEN FÜR TERPEN-TESTS BEI CANNABIS

Die zunehmende Verwendung von Cannabis als Freizeitdroge oder Arzneimittel erfordert strenge Vorschriften für Herstellungspraktiken und Qualitätsstandards für Cannabis-Ausgangsstoffe. Um den Bedenken hinsichtlich der therapeutischen Wirksamkeit, Sicherheit und Qualität von Cannabisprodukten Rechnung zu tragen, müssen Cannabis-Qualitätskontrolltests von Terpenen in allen Regionen durchgeführt werden, auch in den Vereinigten Staaten und Kanada, wo sich das Legalisierungsumfeld aktuell rasant verändert.

ARBEITSABLAUF FÜR DIE PROFILERSTELLUNG VON TERPENEN IN CANNABIS

Der typische Arbeitsablauf für die Terpenanalyse in Cannabis, Hanf und deren Produkten umfasst die Probenvorbereitung durch Lösungsmittelextraktion oder Headspace-basierte Festphasenmikroextraktion, die Herstellung von Standards und die Kalibrierung, die gaschromatographische Trennung gefolgt vom massenspektrometrischen Nachweis und der Datenanalyse des Terpenprofils.

TERPENE IN CANNABIS - PROBENVORBEREITUNG DURCH EXTRAKTION ODER HEADSPACE-SPME

Prüflabore verwenden heute für die Analyse von Terpenen in Cannabis vornehmlich eine der beiden folgenden Verfahren zur Probenvorbereitung: Vereinfachte Lösungsmittelextraktion oder Headspace-basierte Festphasenmikroextraktion (HS-SPME). Die Probenvorbereitung geht in der Regel der GC-FID- oder GC-MS-Analyse voraus.

Das HS-SPME-Verfahren bietet die folgenden Vorteile:

  • Sicherstellung, dass nichtflüchtige Matrixbestandteile nicht mitextrahiert werden
  • Bereitstellung von Ergebnissen mit erhöhter Empfindlichkeit
  • Gleichzeitige Bestimmung von Terpenen in Cannabis und Lösungsmittelrückständen, die nach ihrer Verwendung bei der Extraktion mit Alkoholen und Kohlenwasserstoffen zurückbleiben
  • Die Notwendigkeit spezieller Instrumente entfällt
  • Geeignet für manuelle oder automatische Probenvorbereitung

Die Lösungsmittelextraktion erfordert ebenfalls keine speziellen Instrumente. Sie ist eine komfortable Alternative, wenn Matrixinterferenzen nicht von kritischer Relevanz sind.

KALIBRIERSTANDARDS FÜR DIE QUANTIFIZIERUNG VON TERPENEN IN CANNABIS

Die Profilierung und Quantifizierung von Terpenen in Cannabisprodukten erfordert die Verwendung von authentischen und genauen Referenzstandards. Angesichts der isomeren Eigenschaften vieler Terpene können Referenzmaterialien, die das Isomer oder Enantiomer charakterisieren, für die Identifizierung und Quantifizierung von Bedeutung sein. Zertifizierte Referenzmaterialien (CRM), die nach ISO 17034 hergestellt werden, bieten Konzentrationsgenauigkeit bezüglich der Parameter Messunsicherheit und Rückverfolgbarkeit und werden für eine genaue Quantifizierung empfohlen. CRM werden in der Regel zu Arbeitsstandards und Kalibrierkurven im Referenzbereich für die Analyse der Probe verdünnt.

GC-MS-ANALYSE VON TERPENEN IN CANNABIS

GC-MS- und GC-FID-basierte Methoden sind führend bei der Erstellung von Terpenprofilen und der Quantifizierung von Terpenen in Cannabis mit ausgezeichnetem Ionisierungsverhalten in Verbindung mit Elektronenionisationsquellen (EI).

GC-MS ist ein effizientes und robustes Verfahren zur Untersuchung von Cannabisprodukten auf Terpene, die eine chromatographische Auflösung, Identifizierung und Quantifizierung ermöglicht. Chirale GC-Säulen können die Identifizierung verbessern, da mit ihnen die durch Isomere und Unterschiede im aromatischen Charakter der Terpene bedingten Herausforderungen überwunden werden. GC x GC-Verfahren eignen sich für die Erstellung von Terpenprofilen in komplexen Cannabismatrizen, wobei die Indizierung der Retentionszeit für eine höhere Genauigkeit sorgt.

Die Verwendung von hochwertigen Standards, Reagenzien und Chromatographie-Verbrauchsmaterialien ist eine Voraussetzung für die genaue und zuverlässige Untersuchung und den Nachweis von Terpenen in Cannabispflanzen und Cannabisprodukten. Die richtige Auswahl von CRM, analytischen Referenzstandards, hochreinen Lösungsmitteln und Säulen bildet die Grundlage für die Methodenentwicklung und -validierung, die Gerätekalibrierung, Qualitätskontrolle und Überprüfung der Systemeignung.





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