Fünf Wege, Verpackungen nachhaltiger zu machen
Hinter einer Verpackung steckt viel mehr, als Sie vielleicht denken. Wir packen aus, wie Ihre Warenlieferungen umweltfreundlicher werden können, und warum Veränderungen ihre Zeit brauchen.
22. Mai 2024 | 4 Min.
„Warum ist die Flasche in einer Plastiktüte und zusätzlich in einer Schachtel verpackt?“
„Warum werden meine Bestellungen in verschiedenen Paketen geliefert?“
„Warum enthalten manche Pakete Knüllpapier und andere Luftpolsterfolie?“
Kunden haben eine Menge Fragen zu den Verpackungen unserer Produkte, denn sie kommen verpackt in Kartons, Dosen und Umschlägen bei ihnen an. Manchmal werden sie zusammen, manchmal getrennt versandt.
Angesichts von über 300.000 Produkten – und etwa 50.000 Paketen, die täglich weltweit versandt werden – überrascht es nicht, dass wir uns intensiv mit dem Thema Verpackung beschäftigen. Bei uns gibt es Teammitglieder, die Verpackungsmaterialien beschaffen, sich über die neuesten gesetzlichen Bestimmungen auf dem Laufenden halten und neue Verpackungen entwerfen. Diese Designer - oder Verpackungsingenieure - entwickeln neue Möglichkeiten für den Versand von Produkten und prüfen ihre Ideen auf Herz und Nieren. Ihr Zuständigkeitsbereich umfasst alle Verpackungselemente: von der Auswahl der kleinsten Flasche samt Verschluss bis hin zur Anordnung der Produkte auf den Frachtschiffen. Die Gestaltung der Verpackungen selbst gehört natürlich auch dazu.
Das Umgestalten von Verpackungen ist ein langwieriger Prozess, denn verschiedenste Aspekte wie etwa die Verpackungsgröße, das Klebeband, Polstermaterial und Etiketten müssen mit einbezogen werden. Warum diese Änderungen ihre Zeit brauchen:
Änderungen an der Verpackung dürfen das Produkt in keiner Weise beeinträchtigen. Es muss in demselben Zustand am Bestimmungsort ankommen, in dem es das Lager verlassen hat.
Der Versand zerbrechlicher, empfindlicher und gefährlicher Güter unterliegt strengen Vorschriften. Mitunter unterscheiden sich die Vorschriften sogar je nach Herkunfts- und Bestimmungsort des Pakets. So kann es vorkommen, dass ein und dasselbe Produkt gemäß diesen Vorschriften anders versandt werden muss.
Verpackungsingenieure müssen jede Änderung an der Verpackung verschiedenen Tests unterziehen, um nachzuweisen, dass die Änderung auch sicher ist. In den USA etwa müssen Verpackungen für Gefahrgüter alle zwei Jahre erneut geprüft werden.
Angesichts dieser Herausforderungen testen wir jede Änderung zunächst in kleinem Maßstab. Meistens fangen Verpackungsingenieure mit einer einzigen Produktlinie in einem einzelnen Vertriebszentrum an. Nach und nach werden dann die Änderungen auf andere Standorte ausgeweitet.
Bei der Neugestaltung von Verpackungen hat die Sicherheit oberste Priorität, und auch die Nachhaltigkeit – unter Berücksichtigung der „SMASH Packaging“-Prinzipien – ist eine treibende Kraft. Für uns ist entscheidend, durch welche Änderungen wir Emissionen, Holzerzeugnisse und Kunststoffe einsparen können, um nur ein paar Beispiele zu nennen.
Hier sind fünf Beispiele dafür, auf welche Weise wir unsere Verpackungen umweltfreundlicher machen:
1. Tschüss, Verpackungschips!
Sie kleben an allem. Sie landen in jeder Ecke. Und sie sind schwer zu recyceln. Sie haben Sie gehasst – und wir auch. Schon vor einigen Jahren haben wir uns auf die Suche nach Alternativen zu Verpackungschips gemacht. Nach zahllosen Testläufen haben wir sie schließlich schrittweise an vielen Standorten abgeschafft. Anstelle von Verpackungschips verwenden wir nun häufig Luftpolster aus 100 % recyceltem Kunststoff oder Knüllpapier.
2. So klein wie möglich, so groß wie nötig
Manchmal braucht man für die eigene Arbeit bloß ein paar Tröpfchen eines bestimmten Produkts. Wenn das Fläschchen dazu in einem riesigen Karton geliefert wird, fragt man sich schon, was das soll. Unsere Teams sind darum bemüht, diese kleinen Bestellungen in kleinere Kartons und Versandtaschen zu verpacken. Je kleiner die Verpackungen sind, desto mehr davon passen in die Zustellfahrzeuge. Außerdem wird für den Karton selbst und das Füllmaterial weniger Pappe benötigt. Das wirkt sich letztlich erheblich auf den Papierverbrauch aus, der mit jeder Warensendung um über die Hälfte gesenkt werden kann. Kunden, die ihre Bestellungen von unserem US-Standort in Milwaukee erhalten, dürften die Reduzierung der Verpackungsgröße bereits bemerkt haben.
3. Neue Verwendung für alte Kartons
Niemand hat Interesse daran, dass Produkte in einem Paket umherfliegen. Deshalb verwendet man Füllmaterial. Oft kommen dabei gekaufte Luftpolsterkissen oder Luftpolsterfolie zum Einsatz. Doch manche Standorte werden kreativ, wenn es um die Befüllung ihrer Kartons geht. Im Vertriebszentrum im indischen Jigani wird kein Füllpapier mehr beschafft. Stattdessen nutzt der Standort Versandkartons, die er selbst mit Warensendungen erhalten hat. Die Kartons werden nun nicht mehr entsorgt und dem Recycling zugeführt, sondern geschreddert und als Füllmaterial für die Versandkartons wiederverwendet. Dadurch werden jährlich 14 Tonnen Papier eingespart.
4. Papierzettel ade!
Unser Anspruch ist es, Produkte von höchster Qualität zu liefern. In diesem Sinne stellen wir für fast jedes von uns versendete Produkt ein entsprechendes Qualitätszertifikat bereit. Jahrzehntelang haben wir den Produkten in der Verpackung einen Papierzettel beigelegt. An unserem US-Standort in Jaffrey, New Hampshire, hat das Team Papier durch QR-Codes ersetzt und spart so jährlich 3 Millionen Blatt Druckerpapier. Am Standort Danvers im Bundesstaat Massachusetts wurde eine ähnliche Änderung umgesetzt.
5. Alternativen zu expandiertem Polystyrol zum Schutz von Glas
Um Glasflaschen während des Transports zu schützen, verwenden unsere Verpackungsteams spezielle Einsätze zum Trennen der empfindlichen Produkte. Expandiertes Polystyrol (EPS) – auch bekannt unter dem Handelsnamen Styropor – verfügt zwar über hervorragende Dämpfungseigenschaften, ist aber schwer zu recyceln. Aus diesem Grund hat unser Schweizer Team in Buchs die Einsätze aus EPS durch Einsätze aus Wellpappe ersetzt. Jährlich werden so rund 1.500 kg EPS – das entspricht etwa dem Gewicht von zwei Kleinwagen – durch umweltfreundlichere Alternativen ersetzt. Auch an anderen Standorten weltweit laufen Bemühungen, den Verbrauch an EPS durch umweltfreundlichere Alternativen zu senken.
Unser Engagement für umweltfreundlichere Verpackungen
Im Jahr 2019 haben wir ein Programm namens SMASH Packaging ins Leben gerufen, um die Nachhaltigkeit unserer Verpackungen zu erhöhen, ohne Abstriche bei Sicherheit, Qualität und Leistung machen zu müssen. Angesichts unseres Portfolios von über 300.000 Produkten mit unterschiedlichen Anforderungen ist das eine enorme Herausforderung. Hier hilft uns SMASH dabei, Möglichkeiten zu identifizieren, wie wir Verpackungen umweltfreundlicher gestalten können. Dabei überarbeiten wir nicht nur bestehende Produkte, sondern prüfen auch sorgfältig umweltfreundlichere Verpackungslösungen für alle neuen Produkte anhand unseres „Design for Sustainability“-Ansatzes. Im Rahmen von über 100 Projekten zur Optimierung von Verpackungen, die von Kolleginnen und Kollegen im gesamten Unternehmen durchgeführt wurden, konnten durch SMASH bereits Einsparungen von über 400 Tonnen Verpackungsmaterial pro Jahr erzielt werden.
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