Direkt zum Inhalt
Merck
HomeAnwendungenMikrobiologische UntersuchungenHerstellung mikrobiologischer Nährmedien

Herstellung mikrobiologischer Nährmedien

Nährlösung, die in eine sterile Petrischale gefüllt wird.

Bei der Herstellung mikrobiologischer Nährmedien werden Nährstoffe, Puffer und osmotische Agenzien sowie selektive Hemmstoffe oder Indikatoren gemischt, um ein Agar- oder Bouillonmedium zuzubereiten, welches das Wachstum und die Differenzierung von Mikroorganismen unterstützt. Die Herstellung mikrobiologischer Nährmedien ist eine Routinearbeit bei der regelmäßigen Kontrolle auf Verderbniserreger und Pathogene im Rahmen der mikrobiologischen Prüfung. 

Arten von Nährmedien

Mikrobiologische Nährmedien sollen optimale Wachstumsbedingungen für alle oder spezifische Arten von Mikroorganismen bereitstellen. Die genaue Zusammensetzung eines Nährmediums hängt von der zu kultivierenden Spezies und dem Anwendungsziel ab. Der pH-Wert des Nährmediums muss je nach Mikroorganismus eingestellt werden. Mikrobiologische Nährmedien werden nach verschiedenen Parametern wie chemischen Bestandteilen, physikalischer Beschaffenheit und Funktion klassifiziert. Die anhand dieser Parameter definierten Nährmedien sind nachstehend beschrieben.


Zugehörige technische Artikel

  • Introduction to Microbiology Theory. An initial aim of all microbiologists is the reproducible growth of their microbial cultures, no matter whether the microorganisms are of natural origin or have been genetically engineered by man.
  • The different types of culture media, that are used to grow microorganisms in the laboratory for quality control, are classified by several criteria, such as consistency, composition, or selectivity.
  • Microbial culture media is available in both powdered and granulated forms. This article compares the characteristics of each culture media format with regards to safety, handling and convenience.
  • Microorganisms need nutrients, a source of energy and certain environmental conditions in order to grow and reproduce. In the environment, microbes have adapted to the habitats most suitable for their needs, in the laboratory, however, these requirements must be met by a culture medium.
  • Informieren Sie sich über die Auswirkungen von Nährmedien, durch die versteckte Nicht-Halal Inhaltsstoffe in Halal-zertifizierte Produktionsbereiche eingebracht werden – und wie dieses Risiko durch Halal-zertifizierte Medien vermieden wird. Führen Sie mikrobiologische Qualitätskontrollen (QC) in Halal-zertifizierten Produktionsbereichen durch, ohne Gefahr zu laufen, die Zertifizierung zu verlieren.
  • Alle anzeigen (32)

Verwandte Protokolle

Mehr Artikel und Protokolle finden


Klassifizierung mikrobiologischer Nährmedien nach chemischer Zusammensetzung

Synthetische (definierte) Nährmedien sind in ihrer chemischen Zusammensetzung genau definiert und werden häufig zur Kultivierung von photoautotrophen Organismen wie Cyanobakterien und photosynthetischen Protisten eingesetzt. Diese Medien werden verbreitet in der Forschung zur Untersuchung des Stoffwechsels von Mikroorganismen verwendet.

Komplexe Nährmedien enthalten nicht definierte chemische Bestandteile wie Pepton, Fleischextrakt und Hefeextrakt, die den Nährstoffbedarf verschiedener Mikroorganismen decken. Sie werden zur Kultivierung anspruchsvoller Mikroorganismen mit komplexen Nährstoffanforderungen verwendet.

Mikrobiologische Nährmedien nach physikalischer Beschaffenheit

Feste Medien enthalten 1-7 % Agar-Agar oder 10-20 % Gelatine zur Verfestigung der Nährbouillon. Feste Medien werden zur Isolierung verschiedener Mikroorganismen voneinander, zum Anlegen reiner Kulturen und zur Herstellung von Schrägagar und Stichagar eingesetzt.

Flüssige Medien enthalten keine Verfestigungsmittel. Nach der Beimpfung und Inkubation werden Zellen in Form von kleinen Massen oder einer Trübung der Bouillon sichtbar.

Mikrobiologische Nährmedien nach Herstellungsmethode

Fertigmedien sind feste oder flüssige Medien, die in Platten, Flaschen, Röhrchen oder anderen Behältern angeboten werden und entweder sofort oder nach erneutem Einschmelzen und Supplementieren gebrauchsfertig sind.

Nährmedien aus kommerziell dehydrierten Formulierungen sind Trockenmedien, die vor der Verwendung rehydriert und verarbeitet werden müssen. Sie ergeben entweder vollständige oder unvollständige Medien, die vor Gebrauch supplementiert werden.

Nährmedien aus einzelnen Komponenten werden von mikrobiologischen Laboren von Grund auf aus ihren einzelnen Bestandteilen hergestellt.

Nährmedien auf Abruf (On-demand) werden von einem System hergestellt, das hochkonzentriertes, steriles Nährmedium über mehrere Tage in einem Labor bereithält. Durch Verdünnung mit sterilem Wasser kann es bei Bedarf eine benötigte Menge an gebrauchsfertigem Medium herstellen, ohne dass eine Autoklavierung erforderlich ist.

Herstellung mikrobiologischer Nährmedien

Die Herstellung von Nährmedien aus dehydrierten kommerziellen Formulierungen soll nach den Anweisungen des Herstellers erfolgen. Die Formulierung grundlegender Bestandteile wie Peptone, Hefeextrakte, Agar, Puffersubstanzen und Antibiotika wird modifiziert, um einheitliche Nährmedien zu erhalten. Die erforderliche Menge an Trockenmedium oder einzelnen Bestandteilen wird unter ständigem Rühren in destilliertem Wasser gelöst und (falls erforderlich) anschließend erhitzt. Agarhaltige Nährmedien sollten vor dem Erhitzen unter ordnungsgemäßem Schütteln ausreichend durchnässt werden. Der pH-Wert muss eingestellt werden und das Medium wird zur Sterilisation durch feuchte Hitze in einem Autoklaven in geeignete Behälter abgefüllt. Hitzeempfindliche Substanzen (z. B. Proteine, Enzyme) werden durch Membranfiltration sterilisiert.

Nährmedien müssen bei spezifizierten Temperaturen aufbewahrt werden, um eine Veränderung der Zusammensetzung zu vermeiden. Die Aufbewahrung darf dabei die Haltbarkeitsdauer des Produkts nicht überschreiten. Eine aseptische Herstellung und Aufbewahrung ist unerlässlich, um das Nährmedium vor einem mikrobiellen Befall zu schützen. Wasserverluste während der Aufbewahrung können durch undurchlässige Verpackungen und/oder Lagerung bei 5 °C ± 3 °C minimiert werden. Chemische Zersetzung, wie z. B. Oxidation oder ein Verlust antimikrobieller Aktivität, kann verzögert werden, indem die Medien vor Licht, Hitze und Austrocknen geschützt aufbewahrt werden.




Melden Sie sich an, um fortzufahren.

Um weiterzulesen, melden Sie sich bitte an oder erstellen ein Konto.

Sie haben kein Konto?