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Auswahlhilfe für Crosslinker

Suchen Sie nach dem perfekten Crosslinker für Ihre Biokonjugationsforschung? Nutzen Sie unsere detaillierte Auswahlhilfe, die unter anderem nach Crosslinker-Typ, reaktiven Gruppen und Spacerarmlänge unterteilt ist, um die richtige Wahl zu treffen.

Abschnitte

Die Grafik zeigt einen biologischen Prozess, an dem Proteine beteiligt sind. Die beiden Sterne links, der eine rot und der andere violett, stehen für eine „Protein-Protein-Interaktion“, was bedeutet, dass Proteine miteinander interagieren. Rechts daneben befindet sich eine blaue, geschlängelte Linie mit der Bezeichnung „Crosslinker“. Das nächste Symbol ist ein violetter Kreis mit geschlängelten Linien und einem lilafarbenen Pfeil, der eine Biokonjugation darstellt. Ganz rechts sind die beiden Sterne durch eine blaue geschlängelte Linie mit der Bezeichnung „Vernetzte Proteine“ verbunden.

Mit einem Crosslinker entstehen aus interagierenden Proteinen mittels Biokonjugation vernetzte Proteine.

WAS SIND CROSSLINKER?

In der Biochemie und bei der Biokonjugation sind Crosslinker wichtige chemische Verbindungen, die zwei oder mehr Moleküle durch Bildung kovalenter Bindungen miteinander verknüpfen. Diese Linker sind bei zahlreichen Anwendungen von entscheidender Bedeutung, zum Beispiel bei der Erzeugung von Biokonjugaten, bei der Untersuchung von Protein-Protein-Interaktionen und bei der Entwicklung von Biomaterialien. Es gibt verschiedene Arten von Crosslinkern, jeder mit spezifischen Funktionen für verschiedene Anwendungen.

Referenztabelle für die Crosslinker-Auswahl

Hinweise:

  • DSS (Disuccinimidylsuberat) ist ein häufig verwendeter homo-bifunktionaler Crosslinker mit hoher Reaktivität, aber moderater Toxizität.
  • Sulfo-SMCC ist ein häufig verwendeter hetero-bifunktionaler Crosslinker mit hoher Löslichkeit und geringer Toxizität, der sich für In-vivo-Anwendungen eignet.
  • EDC (1-Ethyl-3-(3-dimethylaminopropyl)carbodiimid) ist ein Crosslinker mit Null-Länge, der für seine hohe Effizienz und geringe Toxizität bekannt ist.
  • BS3 (Bis[sulfosuccinimidyl]suberat) ist ähnlich wie DSS, jedoch mit höherer Wasserlöslichkeit.
  • DTSSP (3,3'-Dithiobis[sulfosuccinimidylpropionat]) bietet Spaltbarkeit unter reduzierenden Bedingungen.
  • Sulfo-NHS-LC-Biotin wird für die Biotinylierung mit einem flexiblen Spacerarm verwendet.
  • BMH (Bismaleimidohexan) bietet Flexibilität mit Maleinimidgruppen für Thiolreaktivität.
  • DMP (Dimethylpimelimidat) wird weniger häufig verwendet, zeichnet sich aber bei bestimmten Anwendungen durch Effektivität aus.
  • MBS (m-Maleimidobenzoyl-N-hydroxysuccinimidester) ist eine weitere hetero-bifunktionale Option für spezifische Anwendungen.
  • PEGylierte Crosslinker bieten anpassbare Spacerlängen und sind außerordentlich biokompatibel.

Funktionsweise von Crosslinkern

Crosslinker reagieren mit bestimmten Funktionsgruppen an Molekülen. Aminreaktive Gruppen wie NHS-Ester und Isocyanate reagieren mit primären Aminen an Proteinen oder anderen Biomolekülen. Sulfhydrylreaktive Gruppen wie Maleimide und Pyridyldisulfide reagieren mit Thiolgruppen an Cysteinresten, wohingegen carboxyreaktive Gruppen wie Carbodiimide Carboxygruppen aktivieren, um Amidbindungen mit Aminen zu bilden.

CROSSLINKER-ANWENDUNGSBEREICHE

Crosslinker lassen sich in zahlreichen und Anwendungsbereichen auf vielfältige Weise einsetzen. Sie spielen eine wichtige Rolle bei Studien zu Protein-Protein-Wechselwirkungen, da sie transiente Wechselwirkungen zwischen Proteinen stabilisieren, sodass diese mithilfe von Verfahren wie Massenspektrometrie oder Western Blotting analysiert werden können. Bei der Biokonjugation dienen Crosslinker der Bindung von Wirkstoffen, Fluoreszenzmarkern oder anderen Sonden an Biomoleküle, um die therapeutische Entwicklung und Diagnostik zu erleichtern. In der Materialwissenschaft helfen Crosslinker dabei, Hydrogele und andere Biomaterialien, die biologisches Gewebe imitieren können, zu vernetzen. Darüber hinaus ermöglichen sie die Immobilisierung von Biomolekülen, wie z. B. von Enzymen oder Antikörpern, auf festen Trägern, wodurch die Stabilität und Wiederverwendbarkeit in verschiedenen Assays verbessert werden.

Homo-bifunktionale vs. hetero-bifunktionale Crosslinker

Homo-bifunktionale Crosslinker weisen an beiden Enden identische reaktive Gruppen auf. Sie werden verwendet, um ähnliche Moleküle miteinander zu verbinden, z. B. zwei Proteine mit derselben funktionellen Gruppe. Ein Beispiel für diesen Typ ist „Disuccinimidylsuberate“ (DSS) mit zwei N-Hydroxysuccinimid(NHS)-Estergruppen. Im Gegensatz dazu weisen hetero-bifunktionale Crosslinker an jedem Ende unterschiedliche reaktive Gruppen auf und sind somit ideal für die Verknüpfung unterschiedlicher Moleküle, wie z. B. eines Proteins und eines kleinen Moleküls, die jeweils mit einer anderen funktionellen Gruppe reagieren. Ein Beispiel für diesen Typ ist Sulfo-SMCC mit einem NHS-Ester an einem Ende und einer Maleimidgruppe am anderen Ende.

BESONDERE ÜBERLEGUNGEN FÜR DIE AUSWAHL EINES CROSSLINKERS

Bei der Auswahl des richtigen Crosslinkers spielen mehrere Überlegungen eine wichtige Rolle. Eine davon ist die Spezifität, da der Crosslinker auf bestimmte Funktionsgruppen an den relevanten Molekülen ausgerichtet ist. Die Länge des Spacerarms im Crosslinker beeinflusst den Abstand zwischen den verknüpften Molekülen und damit die Funktion und Stabilität des Konjugats. Für biologische Anwendungen werden wasserlösliche Crosslinker bevorzugt, um die Kompatibilität mit wässrigen Umgebungen zu gewährleisten. Zudem können manche Crosslinker unter bestimmten Bedingungen abgespalten werden, um die kontrollierte Freisetzung verknüpfter Moleküle zu ermöglichen.

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