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Immer her damit! | Wir stellen vor: Grace Yee

Vor dreißig Jahren lernte sie, wie man Zellen anzüchtet. Seitdem betreibt sie Ursachenforschung bei den Zellkulturen ihrer Kunden, um deren Probleme zu lösen. 

Grace Yee sitzt mit Kopfhörer an ihrem Schreibtisch. Im Hintergrund ist ihr Computerarbeitsplatz zu sehen.

19. Dezember 2023 | Lesezeit: 3 Minuten

„Das lernen Sie im täglichen Umgang“, so beruhigen Berufsberater gerne nervöse Studenten, die kurz vor ihrem Abschluss stehen. Wissenschaftlern ist dies nur zu gut bekannt. Ihre Arbeitsausrüstung erweitert sich ständig, um neue Methoden und Protokolle abzudecken und neue Geräte zu integrieren. Und alle Tools haben unterschiedliche Funktionen, Einstellungen und Eigenheiten, die es zu erlernen und zu beherrschen gilt.

Lernen am Arbeitsplatz ist an sich ein tolle Art, sich Fähigkeiten anzueignen, hat aber auch seine Schattenseiten. Als enthusiastische Wissenschaftlerin, frisch von der Uni, hat Grace Yee dies selbst erlebt.

„Ich habe alles über Zellkulturen direkt im Praxisalltag gelernt“, sagt Grace. „Das war herausfordernd, aber effektiv.“

Für Zell- und Molekularbiologen ist das Wissen, wie man Zellen effektiv und effizient kultiviert, genauso wichtig wie für einen Bäcker der richtige Ansatz und die Pflege eines Sauerteigs oder eine Mutter die Versorgung ihres Neugeborenen. Alles Lebendige erfordert adäquate Handhabung und Pflege. Zellkulturen ermöglichen es Wissenschaftlern, Hypothesen isoliert in kleinem Maßstab zu testen. Das ist ein enormer Vorteil für Biologen.

Obwohl Grace Yee großes Gefallen an der Laborarbeit fand, wünschte sie sich nach ein paar Jahren Veränderung und trat 1994 bei Merck ein, um das technische Serviceteam zu unterstützen. Zu ihren anfänglichen Aufgaben gehörte es, Kunden zu helfen, die mit ihren Zellkulturen nicht weiterkamen. Es gefiel ihr, deren Herausforderungen zu ihren eigenen zu machen und sie an die Hand zu nehmen.

Und wieder erlernte sie ihre Aufgaben direkt im Praxisalltag. In ihrem neuen Job war Detektivarbeit gefragt.

Wir haben uns mit ihr unterhalten, um mehr über ihr Aufgabengebiet zu erfahren.


INTERVIEW 

Hinweis: Dieses Interview wurde für bessere Verständlichkeit editiert und gekürzt. 

Interviewer: Was sind Ihre derzeitigen Aufgaben?

Grace: Ich bin allgemeine Ansprechpartnerin für ein breites Spektrum an Kundenanfragen, wie alle hier in unserem Team. Dabei hat aber jede Serviceperson auch ein Spezialgebiet. Meines ist der Bereich Zellkultur. 

Interviewer: Was interessiert Sie an Zellkulturen?

Grace: Man hat es mit etwas Lebendigem zu tun und muss stets hinterfragen, was die Zellen gerade brauchen. Sie müssen mit der Zelllinie vertraut sein und wissen, inwieweit sich ihre Bedürfnisse von denen anderer Zelllinien, mit denen Sie bereits gearbeitet haben, unterscheiden oder sich gleichen.

Interviewer: Was macht Zellkulturen so nützlich?

Grace: Sie ermöglichen es den Forschern, lebende Zellen in einer streng kontrollierten Umgebung zu untersuchen und genau zu beobachten, wie die Zellen auf verschiedene Reize reagieren, und vieles mehr. Sie sind ein äußerst wertvolles Instrument für Wissenschaftler.

Interviewer: Wenn Kunden Sie kontaktieren, was ist häufig das Problem, das sie mit ihren Zellkulturen haben?

Grace: In irgendeiner Form heißt es immer: „Meine Zellen gedeihen schlecht“.

Interviewer: Wie finden Sie heraus, was die Ursache dafür ist?

Grace: Da muss ich ganze Detektivarbeit leisten. Ich setze immer am Ursprung an: Wie sind die Kulturen bei Ihnen angekommen?

Interviewer: Verstehe, wenn die Bedingungen für die Zelllinie schon bei Ankunft nicht adäquat waren, kann sie sich vielleicht nicht mehr davon erholen.

Grace: Genau, wenn der Karton über ein langes Wochenende in der Poststelle verblieb, hatten die Zellen wahrscheinlich nie eine wirkliche Chance. Wenn die Zellen bei ihrer Ankunft aber gesund waren, dann wird es erst richtig interessant. Ich lasse mir vom Kunden alles genau beschreiben. Unter welchen Bedingungen werden die Zellen gehalten? Womit werden die Zellen „gefüttert“? Und so weiter...

Interviewer: Wer ruft typischerweise mit Fragen zu Zellkulturen an?

Grace: Ach, das kann im Grunde jeder sein. Manchmal spreche ich mit Personen, die wirklich Erfahrung mit Zellkulturen haben, ein anderes Mal arbeite ich mit Studenten, die das noch lernen müssen. 

Interviewer: Erinnert es Sie an Ihre ersten Jahre als Berufsanfängerin?

Grace: Na klar! Ich sehe in diesen Wissenschaftlern mein jüngeres Ich. Das ist eine Gelegenheit für mich, sie in die richtige Richtung zu lenken, damit sie nicht in schlechte Gewohnheiten verfallen. In diesem schwierigen Moment als Mentorin dienen zu können, ist unglaublich bereichernd.

Interviewer: Welchen Rat würden Sie jemandem mitgeben wollen, der gerade erst seine ersten Schritte im Bereich Zellkultur macht?

Grace: Verwenden Sie immer authentifizierte Zelllinien. Informieren Sie sich darüber hinaus über das Zellprofil, die Medien und die Supplementierungsanforderungen, damit Sie mit den richtigen Erwartungen an Ihre Zellen herangehen.  Als gutes Nachschlagewerk für angehende Zellkultivierer kann ich das Fundamental Techniques in Cell Culture Handbook empfehlen. Sie können auch grundlegende Tipps zur Fehlerbehebung konsultieren.  

Interviewer: Mir scheint, dass es bei dieser Detektivarbeit gar nicht langweilig werden kann.

Grace: Genau. Das ist es, was mich schon so lange bei der Stange hält!


Über die Serie 

„Immer her damit!“ [Originaltitel: „Please, bother us.“]  

Dieser einfache Satz zierte jahrzehntelang unsere gedruckten Produktkataloge. Er ermutigte Forscher, sich zu melden und Fragen zu stellen, wenn sie nicht weiterwussten. Wo es keine Lösung bereits gab, haben wir alles daran gesetzt, eine zu finden oder zu schaffen. Das tun wir auch heute noch.  

Heute drucken wir zwar keine Kataloge mehr, aber an unserer Einstellung, Kunden stets in den Mittelpunkt zu stellen, hat sich nichts geändert. Wenn Forscher Schwierigkeiten haben, ein Protokoll zum Laufen zu bringen, ist unser technischer Service nur einen Mausklick, einen Anruf oder eine Nachricht entfernt. Von kniffligen bis hin zu gar nicht funktionierenden Versuchsdurchläufen – das Team steht stets bereit, die Kunden zu unterstützen. In dieser Serie lassen wir die technischen Serviceexperten zu Wort kommen. Normalerweise sind sie es, die sich tagtäglich um die Fragen Anderer kümmern. Wir meinen, die denkwürdigen Momente ihres Berufsalltags und die faszinierenden Begegnungen in der Welt der Wissenschaft gehören ins Rampenlicht.   

Kontakt zum technischen Serviceteam

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Paula Shively sitzt an ihrem Schreibtisch, im Hintergrund sieht man drei Monitore.

Dürfen wir vorstellen: Dr. Shively

Dr. Paula Shively vom technischen Kundendienst navigiert mit ihrer langjährigen Expertise Wissenschaftler durch herausfordernde Zeiten im Labor. Sie erinnert sich noch lebhaft an ein Gespräch, das ein Jahrzehnt zurückliegt. Lesen Sie hier, was ihr noch präsent ist.

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