Für André Silva hat ein integratives Arbeitsumfeld höchste Priorität
André Silva tat es gut, seine Identität mit seinem Arbeitsumfeld zu teilen. Er hilft nun aktiv dabei mit, dass Kolleginnen und Kollegen – ob nah oder fern – ebenfalls Unterstützung erhalten.
12. Juni 2023 | 4 Min.
Viele Menschen trennen ihr Privatleben gerne von ihrem Beruf. André Silva sieht die Sache anders.
Der Weltenbummler, Feinschmecker und wissenschaftsbegeisterte Geek verbindet täglich aufs Neue seine persönlichen Leidenschaften mit seinen Aufgaben bei Merck. André Silva ist Experte im Field-Marketing und entwickelt geeignete Inhalte und Strategien für die Produktvermarktung. Das Thema Ernährung ist einer der zentralen Aspekte seiner Arbeit, denn er unterstützt Kunden unter anderem bei der Produktion und Prüfung alternativer Proteinquellen und neuartiger Lebensmittel. Wenn er nicht gerade bei den Kunden vor Ort ist, setzt er sich für seine Kolleginnen und Kollegen aus der LGBTQ+-Community ein und nimmt seine Führungsrolle in einem LGBTQ+-Mitarbeiternetzwerk wahr.
André Silva findet sein Berufsleben deshalb so erfüllend und interessant, weil er sich mit seiner ganzen Persönlichkeit einbringen kann. Doch das ging nicht von heute auf morgen. Seine Kolleginnen und Kollegen wussten zwar schon bald von seiner Begeisterung für Reisen, Essen und Wissenschaft, jedoch dauerte es etwas länger, bis er sich sicher genug für sein Coming-out fühlte. Er hatte jedoch das Glück, dass seine Beziehung zum Team auch außerhalb des Arbeitsplatzes sehr gut war, was ihm Sicherheit gab und es ihm erleichterte, er selbst zu sein. Seit seinem Coming-out fühlt er sich in seinem Arbeitsumfeld noch wohler.
„Ich war mir zwar sicher, dass mich alle im Team so akzeptieren, wie ich bin, und auch meinen Partner bei einem unserer Treffen willkommen heißen würden, aber trotzdem war ich etwas besorgt, dass es zu einer peinlichen Gesprächspause kommen könnte, wenn ich ihn der Gruppe vorstelle“, erzählt er.
Etwa zur selben Zeit fiel ihm ein LinkedIn-Beitrag von einer brasilianischen Kollegin auf, in dem es um das Rainbow Network ging – eines der größten und aktivsten Mitarbeiternetzwerke des Unternehmens, dessen Ziel es ist, ein integrativeres Arbeitsumfeld zu schaffen und Talente aus der LGBTQ+-Community zu gewinnen und zu binden. Er beschloss, die Kollegin zu kontaktieren, da er mehr über ihre Anfänge im brasilianischen Rainbow Network erfahren wollte, und fühlte sich sofort inspiriert.
„Ich wusste, dass ich nicht nur ein Teil [des Networks] sein wollte – ich wollte es mitgestalten und ausbauen. Mein Ziel war es, die LGBTQ+-Community in unserem Unternehmen zu stärken und sicherzustellen, dass sich alle Kolleginnen und Kollegen genauso sicher fühlen konnten wie ich“, so André Silva. Bald übernahm er die Co-Leitung des Rainbow Networks von Merck in Großbritannien und Irland.
Zusätzlich zu ihren täglichen Bemühungen, ein integratives Arbeitsumfeld zu schaffen, koordiniert die Gruppe auch das Unternehmenssponsoring und die Teilnahme an Pride-Events und -Paraden. Für das Jahr 2023 sind von Juni bis September drei Paraden in Großbritannien und Irland geplant, an denen Mitarbeitende des Unternehmens teilnehmen werden. Die Rainbow Networks organisieren zahlreiche andere Aktivitäten dieser Art auf globaler Ebene, in diesem Jahr beispielsweise die Teilnahme an Pride-Events in verschiedenen Städten rund um die Welt. Sie sind jedoch nicht nur während besonderer Pride-Feierlichkeiten aktiv. Das ganze Jahr über werden Veranstaltungen organisiert, Gespräche moderiert und wichtige Beziehungen zwischen Mitarbeitenden aus der LGBTQ+-Community und ihrem Umfeld geknüpft.
André Silva versteht, dass manche Menschen es vorziehen, ihre sexuelle Orientierung am Arbeitsplatz nicht preiszugeben. Andere wiederum würden gerne offener sein, wissen aber nicht, wie sie das Thema ansprechen sollen und wie ihre Mitmenschen reagieren werden. Für André Silva und andere Leitungspersonen im Rainbow Network ist es wichtig, diese Komplexität anzuerkennen und ihre Kolleginnen und Kollegen ganz nach deren Bedürfnissen zu unterstützen.
Eine Gruppe von Merck bei einer Parade im Jahr 2022.
Im Jahr 2022 half André Silva bei der Organisation der ersten Konferenz in Großbritannien und Irland, bei der lokale Mitarbeitende aus der LGBTQ+-Community aus dem gesamten Rainbow Network zusammenkamen. Auch Senior Manager, die keine Mitglieder des Rainbow Networks waren, beteiligten sich. Das Programm vermittelte Führungskräften die nötigen Fähigkeiten, um integrative und kohäsive Teams aufzubauen sowie zu echten Verbündeten und Fürsprechern zu werden. Eine zweite Konferenz ist für 2023 geplant.
Konferenzen zu planen und Diskussionen zu moderieren erfordert Organisationstalent und ist arbeitsintensiv, aber letztendlich gehören Zugänglichkeit, Offenheit und Herzlichkeit zu den wichtigsten Charaktereigenschaften der Leitungspersonen im Rainbow Network. Vor ein paar Monaten kam jemand aus dem Unternehmen auf André Silva zu, um sich ihm gegenüber – zum ersten Mal im beruflichen Umfeld – zu outen. In Momenten wie diesen weiß André Silva, dass sich die planungsintensiven Meetings und Events mehr als lohnen.
Diese zwischenmenschlichen Interaktionen – genau wie das unglaubliche Wachstum des Rainbow Networks in Großbritannien und Irland, das in den letzten Jahren von fünf auf 100 Mitglieder angewachsen ist – sind das Ergebnis seines unermüdlichen Einsatzes. Die Mitgliederzahlen sind für ihn ein Beweis dafür, dass immer mehr Menschen von den Bemühungen des Rainbow Networks hören und sich aktiv in die Community einbringen möchten, um deren Anliegen zu unterstützen. Die positive Reaktion seiner Kolleginnen und Kollegen auf sein Coming-out ist für andere ebenfalls sehr inspirierend.
Egal, ob es um Essen, Reisen oder die Identität geht – André Silva ist überzeugt, dass man sich bei der Arbeit voll und ganz so einbringen sollte, wie man wirklich ist. Genau das ist es, was für ihn und viele andere aus der LGBTQ+-Community das Berufsleben angenehmer macht – und auch das Selbstvertrauen innerhalb und außerhalb des Arbeitsplatzes stärkt.
Diversität eine Stimme geben
Bei Merck fördern wir eine Kultur, in der Mitarbeitende ihr wahres Ich in die Arbeit einbringen können. Wir möchten unter unseren Mitarbeitenden ein starkes Gefühl der Inklusion fördern. Daher gehen wir das Thema Vielfalt, Chancengleichheit und Inklusion (DE&I) genauso engagiert und zielgerichtet an wie unsere anderen globalen Geschäftsziele und Ambitionen. Auch wenn in unserem Unternehmen das Thema Vielfalt seit jeher großgeschrieben wird – wir sind derzeit in 66 Ländern tätig und beschäftigen über 64.000 Mitarbeitende aus 139 Nationen –, ist uns bewusst, dass unser langfristiger Erfolg davon abhängen wird, ob wir in der Lage sind, ein stabiles Umfeld der Chancengleichheit und Inklusion zu schaffen.
Das Etablieren von Netzwerken zur Unterstützung von Mitarbeitenden mit verschiedenen Hintergründen und Identitäten ist für Merck eine der Möglichkeiten, dies umzusetzen. Diese Netzwerke verbinden Mitarbeitende mit ähnlichen Hintergründen und Überzeugungen und unterstützen deren Communitys.
Wir arbeiten derzeit daran, verschiedene Mitarbeitende aus dem gesamten Unternehmen vorzustellen und ihnen die Gelegenheit zu geben, ihre Perspektiven und persönlichen Geschichten zu teilen.
Erfahren Sie mehr über unser Engagement für DE&I.
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